- Begriffserklärung „ Ökonomie“ ( Ursprungsbegriff)
nach Aristoteles …
—> Unterscheidung von :
– Ökonomik = Hausverwaltungs_KUNST von sogenannter
– Chrematistik = Kunst des GELD_ERWERBS ,
heutige Ökonomie also verdreht worden !
—> Ökonomie hierzulande = Chrematistik !
. . . wird auch so gelehrt !
und nicht mehr Hausverwaltungs_KUNST ( Ursprungsbegriff)
also: nach Aristoteles ist nämlich die
___Ökonomik die natürliche Erwerbskunst und die
___Chrematistik die widernatürliche Erwerbskunst.
Das führt zur Einführung der Gemeinwohlökonomie nach Christian Felber, mit folgenden Begründungen:
- Chr-Felber-Vorwort (click)
UND
Sinn schaffen durch GemeinWohl-Ö : (Zus.fassg von H. Nöding )
Motivation durch GemeinWohl-Ö : (Zus.fassg von H. Nöding )
UND
andere GWÖ – Zus.fassg ( PDF )
weitere Texte zur Gemeinwohl_ökonomie
==================================
A)
http://www.emanzipation.org/?q=node/109
«Gemeinwohl-Ökonomie» «Kooperative Marktwirtschaft» jenseits gesellschaftlicher Auseinandersetzungen
Zeller, Christian (2013): «Gemeinwohl-Ökonomie» «Kooperative Marktwirtschaft» jenseits gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Emanzipation 3 (1), S. 58-70. [pdf]
Die Verschärfung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krise in zahlreichen Ländern Europas und die offensichtliche Unfähigkeit der regierenden Politik und des herrschenden Kapitals, einigermaßen glaubwürdige, wirksame und nachhaltige Antworten zu formulieren, macht es dringlich, über gesellschaftliche Alternativen zu debattieren. Im Laufe der vergangenen Jahre fanden verschiedene «Alternativmodelle» wie die «solidarische Ökonomie»,die «Postwachstumökonomie» und die «Gemeinwohlökonomie» ein beträchtliches Echo in den Medien, in Alternativmilieus, im Kleingewerbe, bei Organisationen wie Attac und in Kirchengemeinden.
Die Diskussionen über Alternativen zum Neoliberalismus, zum Finanzmarktkapitalismus oder gar zum Kapitalismus überhaupt dokumentieren das wachsende Bedürfnis in breiten Teilen der Bevölkerung darüber nachzudenken, wie andere Zustände als die gegenwärtigen wirklich werden können.
B)
Forschungsprojekt:
Gemeinwohl-Ökonomie im Vergleich unternehmerischer Nachhaltigkeitsstrategien (GIVUN), in Kooperation mit dem Norbert Elias Center an der Europa-Universität Flensburg.
Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsvorhabens GIVUN ist die historische und wirtschaftsethische Kontextualisierung sowie die empirische Erforschung gemeinwohlorientierten Wirtschaftens.
Dazu erfolgt eine Evaluation des Konzeptes der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) und verbreiteter CSR-Instrumente in Hinblick auf ihr transformatives Potenzial für die Ausrichtung der Unternehmenspraxis an den Zielen der Nachhaltigkeit.
C) !!
Gemeinwohl-Ökonomie – andere Zus.fassg / aus Buch Christian Felber
Eine demokratische Alternative zur jetzigen Wirtschaftsordnung und TTIP
Fasziniert hörte ich vor einigen Jahren vom „Bruttonationalglück“ in Bhutan. Warum sollte dieses Miteinander-Modell nicht auch für Deutschland, Europa und letztlich in der ganzen Welt möglich sein? Ich nahm ganz schnell die rosarote Brille wieder ab -schließlich kann man ein Land wie Bhutan nicht mit Deutschland vergleichen. Der Traum jedoch blieb – und jetzt zeigt sich, er könnte Realität werden.
Der Österreicher Christian Felber zeigt mit seiner „Gemeinwohl-Ökonomie“ gehbare Wege. Die Gemeinwohl-Ökonomie stellt die Möglichkeit dar, Mittel und Ziel eines Unternehmens umzudrehen. Geld wäre nicht mehr das Ziel, sondern nur das Mittel zum Erreichen des Ziels. Das Ziel kann, wie es in den Verfassungen steht, das Gemeinwohl sein. Der Erfolg des Unternehmens würde in einem Punktesystem einer „Gemeinwohl- Bilanz“ gemessen: wie sinnvoll ist dieses Produkt, befriedigt es Grundbedürfnisse, wie groß ist dabei der ökologische Fußabdruck, wie human sind die Arbeitsbedingungen, wie gerecht ist die Verteilung, werden diskriminierte Gruppen integriert, wie demokratisch fallen Entscheidungen?
Zu diesen Fragen gibt es wiederum Unterbereiche, so dass KundInnen (Kurzform wäre die Kennzeichnung der erreichten Farbe auf jedem Produkt) sehr genau sehen können, wie dieses Unternehmen arbeitet und danach ihre Kaufentscheidungen treffen. Die Unternehmen, die durch ethisches Wirtschaften eine hohe Punktezahl erreichen, könnten rechtliche Vorteile genießen wie einen günstigeren Mehrwertsteuersatz, niedrigen Zoll-Tarif, günstigere Kredite und Vorrang im öffentlichen Einkauf. So wird ethisches Wirtschaften rentabel.
Mehr als 250 Unternehmen erstellen bereits freiwillig solch eine Gemeinwohl-Bilanz und mindestens ebenso viele sind gerade im Erstellungsprozess. Ein interessanter Prozess, der schon viel erkennen, auslösen und verändern kann. Laut einer Umfrage wünschen sich fast 90% der Deutschen und viele (Privat-)Unternehmen eine neue Wirtschaftsordnung, die mehr als – koste es was es wolle – wachsenden wirtschaftlichen Gewinn anstrebt. Werte wie Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit und Demokratie sollen auch in der Wirtschaft Gewicht haben. Auf das eigene Herz hören bedeutet für mich gerade, diese neu entdeckten Ideen mit anderen zu teilen. Der Gedanke gefällt mir, hier in Schleswig Holstein (seit fünf Jahren meine Heimat) mitzuhelfen, neue Energiefelder entstehen zu lassen. Wieso sollen beispielsweise Unterrichtsfächer wie
Gefühlskunde,
Wertekunde,
Kommunikationskunde,
Demokratiekunde,
Naturerfahrenskunde,
Kunsthandwerk ( zB . R.Steiner) und
Körpersensibilisierung
(wie Felber sie vorschlägt) eine Vision bleiben.
Im Rahmen der jetzigen Möglichkeiten können sie schon gelebt und auf diese Weise weiter gefördert und gefordert werden. Jeder wünscht doch seinen und anderen Kindern ein gutes und glückliches Leben – also ein
Leben mit Freiheit,
Sinn,
gelebten Werten – kurz gesagt: dem eigenen Herzen folgend. In vielen Ländern der Erde gibt es bereits
Unternehmen,
Gemeinden,
Schulen,
Universitäten und auch
Banken, die erfolgreich die Idee der GemeinwohlÖkonomie leben.
Nach der Bio- und Fair- Trade-Welle wäre jetzt konsequenterweise die Gemeinwohl- Ökonomie dran. Dieses Umdenken beginnt unten. Felber beschreibt, wie jeder einzelne Bürger sich einbringen kann. Da gibt es die
● Wirtschaftlichen PionierInnen – die die Gemeinwohl-Bilanz freiwillig erstellen, miteinander kooperieren und lernen
● Politische PionierInnen – eine Gemeinde kann per Gemeindebeschluss zur Gemeinwohl- Gemeinde werden und eine Reihe Projekte durchführen
● Kulturelle PionierInnen – ganz von selbst haben LehrerInnen und ProfessorInnen die Gemeinwohl-Ökonomie an die Bildungseinrichtungen gebracht. Das deutsche Bildungsministerium hat 2014 zwei Forschungsprojekte zum Thema Gemeinwohl-Ökonomie genehmigt, übrigens in Kiel und Flensburg
● RedakteurInnen – die an der Weiterentwicklung arbeiten
● BeraterInnen – bieten Unterstützung für Pionier-Unternehmen an
● AuditorInnen – prüfen, wie sehr die Gemeinwohl- Ökonomie in der Praxis tatsächlich gelebt wird
● ReferentInnen – Vortragsanfragen kommen aus der ganzen Welt u.a. von Unternehmen, Gemeinden, Universitäten, Bauernverbänden, Umweltorganisationen, öffentlichen Institutionen bis hin zu Ministerien und Regierungen. Diese große Nachfrage wird mithilfe von rund 50! ReferentInnen bewältigt.
● BotschafterInnen – verstärkt werden die ReferentInnen durch prominente BotschafterInnen
● WissenschaftlerInnen – AkademikerInnen in zahlreichen Ländern unterschiedlichster Disziplinen tun sich zusammen, um die Gemeinwohl-Ökonomie weiterzuentwickeln, zu beforschen und zu unterrichten.
● KonsumentInnen – die bei Unternehmen anfragen, ob diese eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen wollen. Dies wäre für die Kaufentscheidung eine wichtige Grundlage. Eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit von Kunden. Es zeigte sich, dass viele Unternehmen Rückmeldungen ihrer (Stamm-) KundInnen sehr ernst nehmen. Und auch interessant für (künftige) MitarbeiterInnen.
Viele seinerzeit gedachte Utopien wurden bereits Wirklichkeit. Wem fällt da nicht sofort die Rede von Martin Luther King ein „I have a dream …“.
Der Wunsch nach einem Leben mit ethischen Werten ist überall spürbar. Also sich umschauen und darauf vertrauen, Gleichgesinnte zu finden. Jeder kann sich in die Energiefelder seiner lokalen/regionalen Gruppen mit einbringen, neue entstehen lassen und mit anderen Gruppen vernetzen.
So wie der Wind die Samen des Löwenzahns verbreitet, wird die Vision des ethischen Wirtschaftens durch die Menschen überall auf der Welt verbreitet. ♥
Christian Felber: Die innere Stimme – Wie Spiritualität, Freiheit und Gemeinwohl zusammenhängen
Publik-Forum 2015, 60 Seiten, ISBN 978-3-88095-283-6, Christian Felber: Die Gemeinwohl-Ökonomie,
Überarbeitete Neuauflage, Deuticke 2014, 223 Seiten, ISBN 978-3-552-06291-7